#33 Hilferuf aus dem Team: “Wir wollen wachsen!” Warum gute Rahmenbedingungen in der Praxis allein nicht reichen

Shownotes

In dieser THERAPIEPAUSE geht es um die Frage, warum Teams trotz guter Bezahlung und Fortbildungsangeboten unzufrieden sein können und innerlich oder real kündigen. Inspiriert durch die Nachricht einer Therapeutin, zeige ich auf, welche Entwicklungsmöglichkeiten im Praxisalltag entscheidend für die Mitarbeiterbindung sind.

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00:00:00: Hi und herzlich willkommen in deiner Therapie Pause, dem Podcast rund um die Themen New

00:00:19: Work, Resilience und Innovation für deine Therapie Praxis.

00:00:23: Mein Name ist Ina, ich bin Logopädin, systemischer Coach und systemische Organisationsentwicklerin.

00:00:29: Im Therapie Pause Podcast erfährst du, wie du deine Praxis mit gesunden Strukturen und

00:00:35: innovativen Ideen fit für die Zukunft machst. Für noch mehr Klarheit, Flexibilität und Gesundheit

00:00:42: für dich und dein Team, für deine zukunftsfähige Therapie Praxis. Und jetzt geht's auch schon los,

00:00:48: ganz viel Spaß in deiner heutigen Therapie Pause.

00:00:51: Und damit Hallo und herzlich willkommen in deiner Therapie Pause. Schön, dass du heute dabei bist.

00:01:05: Heute geht es um ein Thema, das ich von einer Followerin auf Instagram zugeschickt bekommen habe

00:01:10: und das ich heute sehr gerne mal aufgreifen möchte, weil ich fest davon überzeugt bin,

00:01:15: dass das auch für dich als Praxisenhaberin wertvolle Impulse mit sich bringen kann.

00:01:19: Die Kernfrage, die wir uns heute mal anschauen, was passiert eigentlich,

00:01:23: wenn ein Team in der Praxis sich weiterentwickeln will, aber die Inhaberin oder der Inhaber

00:01:29: aus verschiedenen Gründen auf der Bremse steht. Und wie gesagt, der Ursprung, weshalb ich auch auf

00:01:36: dieses Thema so konkret gekommen bin, war, dass ich kürzlich bei Instagram eine Nachricht bekommen

00:01:40: habe, die mich wirklich auch nachdenklich gemacht hat, auch nachhaltig zum Nachdenken angeregt hat.

00:01:46: Und natürlich sind all die Dinge, die ich dir jetzt gleich nenne anonymisiert, also ja,

00:01:52: du erfährst nichts über diese Therapeuten, aber der Kern der Nachricht bleibt eben natürlich

00:01:57: erhalten. Also diese angestellte Therapeuten hat mir eben geschrieben und ihre Frustration geschildert.

00:02:02: Und das Wichtige dabei war, obwohl die Praxis, in der sie arbeitet, eigentlich viele, viele

00:02:08: Dinge richtig macht, zum Beispiel gute Bezahlungen, tolle Fortbildungsmöglichkeiten. Trotzdem verlassen

00:02:15: immer mehr Teammitglieder das Team und trotzdem sind immer mehr der noch verbleibenden Teammitglieder

00:02:21: sehr, sehr unzufrieden. Und warum das so ist und was du letztlich auch als Praxisenhaber in tun

00:02:27: kannst, um genau das zu verhindern, darum soll es heute gehen. Ich möchte dir zunächst mal vorlesen,

00:02:33: was mir diese Therapeuten so grob geschrieben hat. Ja, ich habe mir mal so ein paar Punkte

00:02:37: da rausgepickt, natürlich anonymisiert, aber der Kern bleibt erhalten. Also es fing an mit Hallo

00:02:43: Lieber Ina, boom, boom, boom, kleine Einleitung und dann mein Gefühl ist, unsere Praxis ist stehen

00:02:49: geblieben. Auf der anderen Seite ist es so viel Potenzial vorhandenen in unserem Team. Aufgrund

00:02:55: von strukturellen, nicht gutläufenden Abläufen ist keine Weiterentwicklung gewünscht. Zu anstrengend,

00:03:02: nicht möglich und so weiter. Viele in unserem Team sind gerade unzufrieden, obwohl wir alle gerne

00:03:10: zusammen dort arbeiten. Unsere Praxis fördert Zertifizierung und tolle Fortbildung, aber die

00:03:17: Inhalte dann qualitativ gut umzusetzen, Zeit dafür zu bekommen, sich auszutauschen, im Team

00:03:24: gemeinsam weiterzuentwickeln, das bleibt leider auf der Strecke und man ist irgendwie auf sich

00:03:29: allein gestellt, das Beste daraus zu machen. Was natürlich Spannungen erzeugt und Unruhe,

00:03:35: obwohl die Bezahlung und die Rahmenbedingungen sehr gut bei unserem Arbeitgeber sind. Ich frage

00:03:42: mich immer, ob es das jetzt war, ob mein Lieblingsberuf und meine Version von Therapeutin zu sein,

00:03:47: die ich mit 20 hatte, am Ende angelangt ist. Das kann ich und will ich nicht hinnehmen. Bäm,

00:03:53: also das jetzt erstmal so zu diesem ersten Teil der Nachricht und ja auch wenn ich das jetzt

00:03:59: nochmal so vorlese, diese Worte haben mich wirklich nachhaltig berührt, da ist jemand, der

00:04:04: oder die seinen Beruf wirklich liebt, dafür brennt sich weiterentwickeln will und wir hören ja

00:04:09: auch schon, da gibt es auch ein ganzes Team drum herum, das in seine ähnliche Richtung geht und

00:04:14: gleichzeitig wie an so eine Decke stößt, ja so an eine Decke, die von den Praxis-Enhabenden

00:04:20: eingezogen wurde. Und klar, wenn wir uns jetzt mal in jemanden hineinversetzen, der eine Praxis hat

00:04:25: jetzt in diesem Fall, vielleicht möchte die Person ja einfach so festhalten an den altbewerten

00:04:31: Strukturen, die Leute sollen einfach ihr Arbeit gut machen, die sollen doch zufrieden sein, dass

00:04:37: sie gut bezahlt werden, das ist ein hoher Motivationsfaktor vielleicht aus Sicht dieser

00:04:41: Praxis-Enhabenden. Vielleicht ist so die Idee, hey wir wollen hier weiterhin ein gutes fachliches

00:04:47: Know-how haben, also fördern wir Fortbildungen, ja so weit so gut, erstmal total nachvollziehbar. Und

00:04:53: sobald dann aber diese neuen Impulse kommen, könnte ja so eine Idee sein, oh, warum müssen

00:04:57: wir uns denn jetzt ständig weiterentwickeln, was wollen die denn noch alles Neues ausprobieren?

00:05:02: Es läuft doch so, ja es läuft doch, wir haben genug zu tun in der Praxis, jeder kann ja

00:05:08: keinen Sein Lebensunterhalt damit verdienen oder es ist auch so was wie, ja ich würde ja gerne

00:05:15: auf diese Themen von meinem Team eingehen, aber habe ich jetzt keine Zeit zu, ne, für diese

00:05:21: ganzen Entwicklungsprozesse, für die ganzen Themen, oh ist mir alles zu kompliziert, das block ich jetzt

00:05:27: erstmal ab, ja nun mal vielleicht als erst Ideen, was könnte denn jetzt in den Köpfen vorgehen,

00:05:33: die ja scheinbar zumindest kommt es so bei dieser Therapeuten an auf dieser Entwicklungsbremse

00:05:39: stehen. Und klar, ich kann diese Gedanken, sollten die so sein, total nachvollziehen, ja also als Praxis-

00:05:46: Enhaberin, als Praxis-Enhaber hast du 1000 Dinge am Hals, ja also Abrechnung, Organisationen,

00:05:52: Personalplanung, alles Mögliche, vielleicht behandelst du auch selber noch? Da erscheint es ja manchmal

00:05:58: wirklich auf den ersten Blick einfacher, einfach alles so zu lassen wie es ist, so nach dem Motto

00:06:02: "Never change a running system", wenn es doch irgendwie funktioniert, dann verändern wir daran

00:06:08: jetzt mal auf gar kein Fall was. Ich finde der wichtige Punkt hier dran ist aber, das System

00:06:14: läuft nur scheinbar gut. Und wie wir ja von dieser Therapeuten hören, unter der Oberfläche,

00:06:20: da brodelt es ganz schön. Das heißt, Menschen die sich nicht entwickeln können, die werden

00:06:26: unzufrieden. Vielleicht kannst du das auch mal bei dir überprüfen in anderen Bereichen, wenn du da

00:06:30: weiterkommen möchtest und das klappt nicht, dann wirst du frustriert, als eine Möglichkeit, ja.

00:06:36: Menschen im Team fühlen sich nicht gesehen, vielleicht auch nicht wertgeschätzt und irgendwann

00:06:41: kann es tatsächlich sein, dass sie gehen, genau wie die Therapeuten auch schreibt. Es sind die ersten

00:06:46: lieben Kolleg*innen schon gegangen, weil die Kommunikation einfach nicht stimmte. Wir haben

00:06:51: so tolle Kolleg*innen verloren. Ja und das ist echt hart. Und in Zeiten des Fachkräftemangels ist

00:06:58: das ja nicht nur hart, sondern das ist ja wirklich fatal. Da sind gute Therapeut*innen sowieso

00:07:04: schwer zu finden und da ist ein Team, das sich gut versteht und das sogar auch gute Rahmenbedingungen

00:07:09: vorfindet und trotzdem gehen diese Menschen oder sind kurz davor zu gehen, weil sie eben nicht

00:07:16: zufrieden sind. Das heißt, wenn wir da jetzt nochmal so ganz klar auf die Aufgabe, heutzutage auch

00:07:22: wirklich immer mehr von Praxisinhabenden schauen, dann gerne ist wirklich immer mehr auch darum gehen,

00:07:28: Menschen im Team zu halten und alles dafür zu tun, Rahmenbedingungen und Strukturen zu schaffen,

00:07:36: die eben mehr sind als Bezahlung und in diesem Fall Fortbildung. Klar, wenn wir uns sonst mal die

00:07:43: gegenseite anschauen, die Kosten für Neuanstellungen, Zeit für Bewerbungsgespräche von neuen Menschen,

00:07:49: Einarbeitung und sowas alles und auch die Unruhe, die ja durch neue Teammitglieder häufig auch

00:07:55: einfach entsteht, das ist ja auch enorm anstrengend. Das heißt, die Strategie, diejenigen, die da sind,

00:08:02: zu fördern und ja dazu zu bewegen, auch wirklich langfristige Perspektiven in der Praxis zu

00:08:09: haben, das ist heutzutage wichtiger denn je. Man kann tatsächlich sagen, dass das Team so die

00:08:16: aller wertvollste Ressource ist. Und wie bei jeder wertvollen Ressource gilt, wenn wir da nicht rein

00:08:22: investieren, dann verlieren sie an Wert und dann verschwinden sie auch vielleicht irgendwann. Ich

00:08:29: habe jetzt mal überlegt, welche konkreten Dinge wir aus diesem Beispiel so rauspicken können und

00:08:34: vielleicht auch Ansatzpunkte finden für die Praxisentwicklung, die du dir vielleicht auch ja

00:08:40: hier flücken kannst. Also ich teile mal ein paar Ideen mit dir. Das erste, was ja wirklich sehr

00:08:45: essentiell in dieser Nachricht war, dieses Thema Zeit für Austausch. Wenn wir es ganz simpel sagen,

00:08:51: ein erster Schritt kann sein, scharfe, feste Zeiten für Austausch in deiner Praxis. Und nein, damit

00:08:58: meine ich nicht, die wöchentliche Teamsitzung, die mittlerweile ja in vielen Praxen vorhanden ist,

00:09:02: wo es aber eben sehr, sehr häufig nur um Organisatorisches geht. Also um Warteliste und Co. Und

00:09:08: wann werden die Fenster geputzt und wann ist das Teamessen oder die Weihnachtsfeier? Da sind alles

00:09:15: organisatorische Themen. Da geht es jetzt zum Beispiel diesem Team über, das wir gerade gesprochen

00:09:21: haben, nicht. Ich meine ganz konkrete Zeit für Fachaustausch. Zum Beispiel monatliche

00:09:28: Intervisionstreffen, bei denen ihr eure Fälle besprechen könnt oder Fortbildungsvormittage

00:09:34: oder Nachmittage an den einzelnen Teammitglieder ihr Wissen aus besuchten Fortbildungen weitergeben.

00:09:39: Oder oder oder ja, überleg da mal, was vielleicht in deinem Kontext umsetzbar wäre und auch wirklich

00:09:46: relativ einfach umsetzbar. Man müssen ja gar nicht vielleicht mit diesem perfekten Bild anfangen,

00:09:51: wo wir von heute auf morgen alles komplett umstrukturieren. Was wäre denn ein erster

00:09:55: kleiner Schritt, um etwas mehr fachlichen Austausch zu fördern? Es gibt auch Praxen,

00:10:02: mit denen ich zusammen arbeite, die eine digitale Wissensplattform erstellen. Also

00:10:07: wo, wenn sie ein größeres Team sind, wo man nochmal nachgucken kann, wer im Team hat denn

00:10:13: nochmal welche konkreten Kompetenzen, wer kann Ansprechpartner*innen sein für das Thema

00:10:19: XY, wer ist Expertin für das und das? Um auch da eben, dass so niederschwellig viel möglich

00:10:25: zu machen, dieses vorhandene Wissen und die Expertise im Team auch wirklich zu nutzen und die

00:10:31: nicht so versandten zu lassen. Und in der Nachricht von der Therapeuten steht ja auch so was wie,

00:10:37: sich auszutauschen, im Team gemeinsam weiterzuentwickeln, das bleibt leider auf der Strecke. Und genau

00:10:44: das müssen wir eben verhindern. Ja, klar, diese Treffen kosten Zeit, Zeit, in der keine Patient*innen

00:10:51: behandelt werden, aber sie das tatsächlich als Investition in die Qualität eurer Behandlung und

00:10:57: vor allem wenn wir es jetzt aus dieser Sicht sehen.

00:10:59: in die Motivation deines Teams.

00:11:01: Und letztlich dann natürlich auch in die Bindung,

00:11:03: in der Patientin, also die werden das weiter empfehlen und so weiter.

00:11:07: Das hängt ja am Ende alles zusammen.

00:11:08: Im Kern kümmern wir uns jetzt ja aber heute in dieser Nachricht hier darum,

00:11:12: was können wir da für tun, um die Mitarbeitenden zu halten.

00:11:15: Und das ist jetzt auf jeden Fall in diesem Team

00:11:17: ein ganz, ganz wichtiger Punkt.

00:11:19: Ein zweiter Punkt, den ich gerne mit dir teilen möchte.

00:11:22: Und wo du mal schauen kannst, inwiefern das bei dir umsetzbar ist,

00:11:26: gib deinem Team Mitspracherecht bei der Praxisentwicklung.

00:11:30: Eine Möglichkeit ist da zum Beispiel regelmäßige Strategietage einzuführen,

00:11:34: bei denen ihr gemeinsam überlegt, wo wollen wir hin,

00:11:38: gemeinsam als Praxis, als Team, was sind unsere Ziele,

00:11:42: was ist unsere Vision, welche Schwerpunkte wollen wir setzen,

00:11:45: wohin wollen wir uns entwickeln?

00:11:47: Das gibt deinem Team das Gefühl, mitgestalten zu können.

00:11:51: Und es gibt ihr nicht nur das Gefühl, sondern sie können auch wirklich mitgestalten.

00:11:55: Ja, sie bringen frische Perspektiven mit.

00:11:58: Und das führt eben auch dazu, dass du als Praxisinhaberin

00:12:01: nicht alleine all diese Dinge auf deiner To-du-Liste hast.

00:12:05: Ist ja eh schwierig genug, das so im täglichen Hustle-Mode unterzubekommen.

00:12:10: Schaut, dass sie sowas als regelmäßige Struktur einbaut.

00:12:15: Ob das jetzt einmal im Quartal ist oder einmal im halben Jahr

00:12:19: oder oder oder, ja, welche Form es am Ende ist,

00:12:22: das kann ja noch überlegt werden,

00:12:24: vielleicht auch gemeinsam,

00:12:26: aber grundsätzlich die Idee Mitspracherecht

00:12:29: bei der Praxisentwicklung fördern.

00:12:32: Ein dritter Punkt, den ich wichtig finde,

00:12:34: fördere nicht nur den Besuch von Fortbildungen,

00:12:37: was mittlerweile ja in vielen Praxen, ja, klassisch im Prinzip da ist,

00:12:41: wenn nicht, dann obacht,

00:12:43: sondern auch die Umsetzung des Gelernten.

00:12:47: Ja, also ich meine, wir kennen das ja alle,

00:12:49: wir waren auf einer Fortbildung, sind top motiviert, jetzt loszulegen

00:12:52: und dann wandelt es am Ende doch alles in der Schublade.

00:12:55: Und es ist großartig,

00:12:57: wenn du deinen Teammitgliedern ermöglicht, sich vorzubilden,

00:13:00: aber was bringt eben das Tollsett-Zertifikat,

00:13:02: wenn das neue Wissen im Alltag deiner Ende nicht angewendet werden kann,

00:13:06: weil überhaupt auch gar keine Zeit dafür da ist,

00:13:08: sich noch mal in Ruhe hinzusetzen

00:13:10: und das Ganze jetzt auf seinen eigenen Alltag anpassen zu können.

00:13:14: Ja, also dieser berühmt berüchtigte Alltagstransfer,

00:13:17: der ist ja einfach bei Fortbildung manchmal schwierig,

00:13:21: weil man eben noch mal genau gucken muss,

00:13:23: was heißt das jetzt für mich und meine Klientinnen.

00:13:26: Und genau da brauchen deinen Teammitglieder eben auch wieder Zeit.

00:13:31: Plane mit ein, dass nach so einer Fortbildung Zeit und Raum sein darf,

00:13:36: das Gelernte zu integrieren.

00:13:38: Vielleicht ist das hilfreich über einen kleinen Austausch,

00:13:41: vielleicht gibt es kleine Lernbuddies,

00:13:43: kleine Teams, Miniteams,

00:13:45: die sich nach Fortbildungen unterstützen.

00:13:49: Vielleicht bedeutet das auch, neues Material anzuschaffen

00:13:52: in kleiner Form oder oder oder,

00:13:55: also da offen zu sein für Ideen und Veränderungen

00:13:58: auch aus dem Team und vor allem für diesen Austausch.

00:14:01: Das kann essentiell sein.

00:14:03: Und die Therapeutin aus der Nachricht schreibt ja auch,

00:14:06: die Inhalte dann qualitativ gut umzusetzen,

00:14:09: Zeit dafür zu bekommen, das bleibt leider auf der Strecke.

00:14:12: Das ist so schade.

00:14:14: Und das ist wirklich ja schade,

00:14:15: ja, das ist auch sich der Therapeutin schade,

00:14:17: das ist auch aus Sicht der Inhaberin.

00:14:19: Da investierst du als Praxis in eine Fortbildung

00:14:22: und dann verpufft der Effekt,

00:14:24: weil keine Zeit für die Umsetzung eingeplant wird.

00:14:27: Und ein vierten Punkt, den ich am Ende der Nachricht

00:14:29: noch mit rausgepickt habe,

00:14:31: da geht es um das Thema unterschiedliche Generationen

00:14:34: und auch ihre Bedürfnisse.

00:14:36: Und da ist wirklich auch so mein Hinweis,

00:14:38: erkenne diese unterschiedlichen Generationen

00:14:40: und ihre Bedürfnisse an.

00:14:42: Die Therapeutin schreibt in ihrer Nachricht,

00:14:45: ich finde es außerdem sehr schwer,

00:14:47: die Generationen zu vereinen.

00:14:49: Ich stehe mit 39 genau dazwischen.

00:14:52: Die jungen Akademiker kommen so motiviert aus dem Studium.

00:14:55: Ja, und das ist wirklich so, ja, in unseren Praxen arbeiten ja heute

00:14:58: oft drei oder mehr Generationen zusammen.

00:15:01: Die erfahrenen Therapeut*innen mit 30-plus Jahren

00:15:03: Berufserfahrung, so die mittlere Generationen

00:15:06: mit 10 bis 20 Jahren im Job

00:15:08: und dann die jungen Menschen frisch von der Hochschule

00:15:10: oder aus der Ausbildung.

00:15:12: Und die alle bringen unterschiedliche Perspektiven,

00:15:14: unterschiedliches Wissen, unterschiedliche Erwartungen

00:15:17: an ihren Arbeitsplatz mit.

00:15:19: Jetzt mal ganz klischeemäßig.

00:15:21: Die Jüngeren sind vielleicht technisch Affiner,

00:15:23: bringen aber auch neue Behandlungsmethoden mit,

00:15:26: ganz frisch aus der Hochschule beispielsweise.

00:15:29: Die Älteren im Team haben einen sehr, sehr reichen Erfahrungsschatz,

00:15:33: der super wertvoll ist,

00:15:35: kennen vielleicht Techniken, die ja noch mal sehr mehr in die Tiefe gehen,

00:15:40: als das so oberflächlich in der Ausbildung nur angerissen werden konnte.

00:15:43: Ja, und diese Vielfalt ist wirklich ein Schatz.

00:15:46: Und wenn wir es da schaffen,

00:15:48: einen Austausch zwischen den Generationen zu fördern,

00:15:51: dann haben wir schon enorm viel geschafft,

00:15:53: auch um den Arbeitsplatz für alle Generationen

00:15:56: weiterhin attraktiv zu machen.

00:15:58: Und das führt mich im Prinzip zum fünften und letzten Punkt.

00:16:01: Alles, was dafür notwendig ist,

00:16:04: ist eine Kultur der Offenheit und des gegenseitigen Lernens.

00:16:08: Vielleicht merkst du gerade, es zieht sich wie so ein roter Faden dadurch.

00:16:11: Also, zeig deinem Team, dass es okay ist, Fragen zu stellen,

00:16:15: dass niemand alles wissen muss, dass ihr voneinander lernen könnt.

00:16:18: Das gilt auch für dich als Praxissenhaber in.

00:16:21: Ja, du bist zwar die Chefin oder der Chef,

00:16:23: aber das heißt ja nicht, dass du immer alle Antworten haben musst.

00:16:26: Im Gegenteil, es zeugt von Stärke,

00:16:28: wenn du offen bist für die Ideen und Wünsche deines Teams.

00:16:32: Und tatsächlich ist es so,

00:16:33: dass die Zeit in der Praxissenhabende sagen könnten,

00:16:36: ja, das ist ja so, so bleibt das, so haben wir das schon immer gemacht,

00:16:39: diese Zeit ist halt leider vorbei.

00:16:41: Unsere Berufsbilder, egal welche, die entwickeln sich so schnell weiter,

00:16:45: die Anforderungen der Krankenkassen ändern sich,

00:16:47: Bedürfnisse der Patient*innen wandeln sich und ja,

00:16:50: eben auch die Erwartungen der Mitarbeitenden an ihren Arbeitsplatz

00:16:54: sind heute ganz andere als nur vor 20 Jahren.

00:16:57: Das heißt, eine Praxis, die sich nicht weiterentwickelt,

00:17:00: wird langfristig wirklich stagnieren und stehen bleiben

00:17:03: oder wie die Therapeuten das jetzt in ihrer Nachricht

00:17:06: zu treffen formuliert hat.

00:17:07: Ich bin seit fast 18 Jahren im Beruf,

00:17:10: aber das kann es doch nicht gewesen sein.

00:17:12: Und das muss es auch wirklich nicht gewesen sein.

00:17:15: Für dein Team nicht, für dich als Praxissenhaberin nicht.

00:17:18: Und ich verstehe total, dass Veränderung

00:17:21: manchmal auch anstrengend sein kann,

00:17:23: ja, dass sie Kraft kostet, auch eine wertvolle Ressource, Zeit.

00:17:27: Beides Ressourcen, die im Praxisei-Tag oft knapp bemessen sind.

00:17:32: Aber diese Alternative, ein unzufriedenes Team,

00:17:35: wo es so unter dem Deckel brodelt,

00:17:39: Therapeuten oder Therapeuten, die innerlich kündigen

00:17:41: oder jetzt wirklich schon kündigen,

00:17:43: das kostet dich am Ende eben viel, viel mehr

00:17:45: als die andere Variante.

00:17:47: Okay, also, zum Abschluss möchte ich dir noch ein Gedanken mitgeben.

00:17:51: Und zwar erlebe ich es manchmal,

00:17:53: dass so die Entwicklungswünsche des Teams

00:17:56: von den Inhaber*innen, mit denen ich arbeite,

00:17:59: so ein bisschen als Bedrohung gesehen werden.

00:18:02: Vielleicht auch so als Angriff.

00:18:04: Und vielleicht kannst du das für dich selber auch noch mal reflektieren,

00:18:07: wie du mit solchen Ideen aus dem Team so umgehst.

00:18:11: Vielleicht hast du das bisher auch so aus der Kategorie,

00:18:14: ah, was wollen sie denn jetzt noch?

00:18:16: Ja, gar nicht mit einem bösen Gedanken dahinter,

00:18:19: aber vielleicht hast du es bisher gar nicht anders gelernt,

00:18:22: dass so Impulse von außen eher so eine Kritik sind.

00:18:26: Ja, das hat auch so ein bisschen was damit zu tun,

00:18:29: wie wir selber vielleicht auch so unseren Job gelernt haben,

00:18:33: wie wir das an anderer Stelle schon mal gesehen haben.

00:18:36: Also, überprüft doch mal für dich,

00:18:38: wie ist es für dich, wenn dein Team mit Ideen kommt

00:18:41: und mit Entwicklungswünschen?

00:18:43: Und Voraussetzung für Weiterentwicklung ist, offen zu sein dafür.

00:18:47: Natürlich können da auch mal Themen auf den Tisch kommen,

00:18:50: die vielleicht unangenehm sind,

00:18:52: aber auch da Ruhe zu bewahren und zu sagen, alles klar,

00:18:55: es ist gut, dass wir dieses Thema hören,

00:18:57: dass sie es teilt mit mir,

00:18:59: denn nur dann haben wir die Möglichkeit,

00:19:01: daran auch etwas zu verändern.

00:19:03: Ja, wenn Themen zu lange unter der Oberfläche brodeln,

00:19:06: wie in so einem Vulkan, der bald ausbricht,

00:19:09: dann hat das eben keinen Mehrwert.

00:19:12: Auch wenn nach außen hin doch erst mal alles fein ist.

00:19:15: Das heißt, auch da zu schauen,

00:19:16: sind meine Rahmenbedingungen wie Bezahlung,

00:19:20: Fortbildungsmöglichkeiten, wie in diesem Fall jetzt gut.

00:19:23: Ja, check, das ist schon mal mega, mega wichtig,

00:19:26: wichtigste Rahmenbedingungen überhaupt.

00:19:28: Und dann aber weiter zu schauen und zu gucken,

00:19:31: wie ist es denn mit dem Thema Weiterentwicklung,

00:19:34: Mitbestimmung, Zukunftsorientierung, Vision.

00:19:37: Und da sind wir bei ganz vielen Themen,

00:19:40: die eben auch Zeit brauchen,

00:19:42: ja, aber die so, so wertvoll sind

00:19:44: für die stabile Zukunft deiner Praxis und deines Teams.

00:19:47: Und letztlich, ja, möchte ich dir einfach mitgeben,

00:19:50: dass du diese Entwicklungswünsche deines Teams

00:19:53: auch als Chance sehen kannst,

00:19:55: deine Praxis besser zu machen.

00:19:57: Denn du ganz alleine musst gar nicht alleine wissen,

00:20:01: was das einzig richtig wahre ist.

00:20:03: Ja, das kannst du gemeinsam mit deinem Team

00:20:06: noch viel einfacher, noch viel besser.

00:20:09: Das heißt, diese Entwicklungswünsche

00:20:11: können auch eine Chance sein, am Puls der Zeit zu bleiben.

00:20:14: Und es kann auch eine Chance sein,

00:20:16: dein Team in ihrer Begeisterung für ihren Beruf zu unterstützen

00:20:19: und das auch wirklich nachhaltig zu fördern.

00:20:22: Denn klar, genau diese Begeisterung,

00:20:24: die ist es doch, die uns alle mal in diesem Beruf geführt hat.

00:20:27: Ja, also der Wunsch, Menschen zu helfen, etwas zu bewirken,

00:20:31: einen Unterschied zu machen.

00:20:32: Und das wäre einfach super schade,

00:20:34: wenn diese Begeisterung erlischt,

00:20:37: dadurch das Themen nicht angesprochen werden können

00:20:40: oder eben nicht weitergeführt werden können.

00:20:42: So, ich bin mal gespannt,

00:20:46: wie du jetzt mit den Inhalten aus dieser Folge ja umgehst,

00:20:50: was du für dich da so rausnimmst.

00:20:51: Ich hoffe, dass ja, so ein paar hilfreiche Impulse,

00:20:54: Sichtweisen für dich dabei waren.

00:20:57: Und ja, zum Abschluss möchte ich dich jetzt noch einmal

00:21:00: zu meinem Newsletter einladen.

00:21:02: Im Therapiepause-Newsletter schreibe ich seit Januar.

00:21:06: Regelmäßig über die Themen Resilienz,

00:21:09: Zukunftsfähigkeit von Therapiepraxen

00:21:11: und teile da spannende Einblicke hinter die Kulissen.

00:21:14: Und du bekommst als Leserin meines Newsletters

00:21:17: auch Zugang zu kostenfreien Angeboten.

00:21:20: Wenn du dabei sein möchtest

00:21:22: und Teil der Therapiepause-Community werden möchtest,

00:21:24: dann findest du den Link zur Anmeldung in den Shownotes.

00:21:28: Du kannst dich auch jederzeit wieder abmelden,

00:21:30: das ist doch klar.

00:21:31: Genau, ich freue mich, dich dort zu sehen.

00:21:34: Und das war's jetzt erst mal für heute.

00:21:36: Ich hoffe, du konntest hilfreiche Impulse für dich mitnehmen.

00:21:39: Und wir hören uns in der nächsten Therapiepause.

00:21:55: Untertitel im Auftrag des ZDF, 2019

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